Fascien sind bindegewebige Umhüllungen von Muskulatur, Gelenken und Organen. Wer schon mal ein Rinderfilet zubereitet hat, hat Fascien schon mal berührt. Wahrscheinlich habt ihr diese weißen, festen Strukturen von eurem Filet heruntergeschnitten.
Fascien haben die Aufgabe Muskeln, Sehnen, Bänder, Knochen, Gelenke, Nerven und Gefäße zu verbinden. Sie grenzen benachbarte Muskeln, Sehnen, Organe aber auch voneinander ab. Unser Fasciennetz ist das größte Sinnesorgan, was wir haben und baut sich permanent um. Ist irgendwo ein Defekt in diesem Netz entstanden, wird das sofort verbessert. Außerdem speichern unsere Fascien Blut und Wasser wie ein Schwamm.
Unsere Fascien enthalten ganz viele Rezeptoren: Schmerzrezeptoren, Rezeptoren die Bewegungsänderungen wahrnehmen, Druckrezeptoren, Thermorezeptoren und Chemorezeptoren. Somit sorgen sich unsere Fascien nicht nur darum, dass Muskeln und Gelenke an Ort und Stelle bleiben, sondern passen auch auf, dass wir nicht Stürzen, uns Verletzen, uns Verbrennen oder anderweitig schädigen. Wir nennen das auch Körperwahrnehmung.
Wenn wir Schmerzen haben folgt daraus meistens eine Bewegungseinschränkung. Über die Tage und Wochen folgt daraus Bewegungsarmut für unseren Körper und unsere Fascien lernen „Ruhe statt Gleitverhalten“. Wenn Fascien gesund sind, glibbern die nämlich prima aneinander entlang. Lernen sie aber „Ruhe“ zu halten, kommt es zu Fehlhaltungen. Unsere Fascien erstarren und verfilzen. Bei Medizinern nennen das pathologische Crosslinks. Und da in unseren Fascien, wie oben beschrieben, so viele Schmerzrezeptoren enthalten sind, tut dann jede Bewegung weh. Da hilft nur „Crosslinks lösen“ und wieder Bewegen, wenn die Verletzung überstanden ist. Richtig gut eignen sich Fascienrollen und Beweglichkeitstraining wie z.B. Yoga, um verklebte Fascien zu lösen und wieder geschmeidig zu machen. Für 3 Wochen 5-6x Woche eines dieser Fascientrainings für 10-20min ausführen wird euch schon spürbar weiterhelfen.